Postleitzahlen

Aus „6103“ wurde „64347“
Ab 1. Juli 1993 traten die neuen fünfstelligen Postleitzahlen in Kraft. Die vierstellige Zahl – für Griesheim 6103 – verlor damit ihre Gültigkeit. Mit Einführung der fünfstelligen Kennzahl vor dem Ortsnamen entfielen die bisherige Unterscheidung zwischen „W” und „O” für West- und Ostdeutschland sowie die Zustellnummern hinter dem Ortsnamen, wie zum Beispiel „Frankfurt 70”. Postfächer erhielten eine eigene Postleitzahl; insgesamt vergab die Post bundesweit 26424 neue Postleitzahlen. Nötig wurde es, da es durch die deutsche Wiedervereinigung 802 Kennzahlen doppelt gegeben hatte.
Wie der „Griesheimer Anzeiger“ am 30. Januar 1993 berichtete, sollten die neuen Postleitzahlen in zwei Blöcken gelesen werden, also 64 und 347 für Griesheim. „Anhand der ersten beiden Ziffern ist - wie beim alten System - in etwa die großräumige Lage des bezeichneten Ortes beziehungsweise die Region ablesbar. Die drei weiteren Ziffern bezeichnen dann die Zustellbezirke - insgesamt ca. 8200 bundesweit die Großkunden (ca. 1700 große Unternehmen) und die etwa 16500 Postfachschränke.“
Die Umstellung ging reibungslos, wie das Hauptpostamt aus Frankfurt berichtete. Dort wurde in der Nacht bei Freibier, Brezeln und Musik Abschied von den alten Nummern genommen. Die Postschalter blieben bis 1 Uhr nachts geöffnet. Das wurde von den Postkunden rege genutzt, die ein letztes Mal Briefe mit den alten Ziffern verschicken wollten.