Gerhart-Hauptmann-Schule
Goethestraße 99
Einweihung 1970
Die Gerhart-Hauptmann-Schule, kurz GHS genannt, ist heute eine Kooperative Gesamtschule mit Förderstufe, gymnasialen Eingangsklassen und Oberstufe. Etwa 1.500 Schülerinnen und Schüler aus Griesheim und den umliegenden Gemeinden werden in fast 70 Klassen und Tutorien unterrichtet. Hierfür stehen mehr als 100 Lehrkräfte zur Verfügung.
Am 28. Juni 1968 wurde der Grundstein für die neue weiterführende Schule in Griesheim gelegt. Sie ersetzte die alte Schillerschule, Haupt- und Mittelschule am heutigen Platz Bar-Le-Duc. Die Einweihung wurde am 23. Oktober 1970 gefeiert, zugleich mit dem Richtfest der Großsporthalle. Diese wurde am 14. Mai 1971 ihrer Bestimmung übergeben.
Der Schulbetrieb startete mit dem Schuljahr 1970/71 mit 23 Haupt- und Realschulklassen. Ihnen standen moderne Fachräume für verschiedene Schwerpunkte zur Verfügung (Physik, Chemie, Lehrküche, Werkräume, Sprachlabor, Schreibmaschinenkurse). Fortan wuchs die Schule kontinuierlich: In den 70er Jahren wurden jährlich etwa 300 Schüler aufgenommen, in den 80er Jahren etwa 200. 1998/99 besuchten etwa 790 Schülerinnen und Schüler die GHS, 2009 waren es schon 1200.
Bereits 1973 fehlten Klassensäle für die immer weiterwachsende Schülerschar. Von 1981 bis 2017 wurde die Schule stetig erweitert. Klassensäle und Räume für einen modernen Fachunterricht wurden gleichermaßen saniert, umgebaut und neu errichtet: Am 11. Oktober 1980 wurde ein Erweiterungsbau begonnen und im November 1981 teilweise seiner Bestimmung übergeben. Es folgten im Jahr 1994 die Sanierung und der Umbau der alten Aula zu Klassenräumen. Im Juni 1999 wurde der erste Spatenstich für einen neuen Erweiterungsbau der GHS gefeiert, eingeweiht im Mai 2000: Auf der Ostseite des Pausenhofs entstand ein Gebäude mit 360 qm Nutzfläche für drei Klassensäle, einen Kunstraum und einen Musikraum mit Instrumentenkammer. Die Schule verfügte nun über 37 Gruppen- und 17 Fachräume.
2002/2003 firmierte die GHS zur Ganztagsschule. Dem waren Aktionen im Zusammenhang mit der von der Robert-Bosch-Stiftung geförderten „Gesunden Schule“, ein Mittagessensangebot an Schüler von Schülern einmal wöchentlich sowie der Betrieb einer Cafeteria vorausgegangen. Die GHS erhielt das Etikett „Familienfreundliche Schule“. Im Jahr 2006 folgte das Zertifikat des hessischen Kultusministeriums als „gesundheitsfördernde Schule.“ Immer wieder bereicherte ein ergänzendes Angebot den Schulalltag: Pausenradio, Theater, Fahrradwerkstatt, Schüleraustausch, Projektwochen, Praktika sowie Teilnahmen an unterschiedlichen Wettbewerben aus Sport, Wissenschaft und Politik (Mathematikwettbewerb, Lesewettbewerb, Schülerwettbewerb „Aufbruch zur Freiheit“ 1998, Forschungsprojekte in Kooperation mit Firmen und Universitäten). Ab dem Jahr 1985 bot ein engagierter Mathelehrer freiwilligen Computer-Unterricht an. Im Schuljahr 1997/98 wurde eine Bläserklasse an der Schule eingerichtet und im September 1998 startete die Hausaufgabenbetreuung an der GHS.
Das kontinuierliche Wachstum und die Entwicklung zu einer Ganztagsschule machten weitere Baumaßnahmen notwendig: Ab Februar 2008 wurden 7000 qm Wald gerodet, um den Neubau in Holzbauweise für die Mensa, einen Gruppenraum, die Mediathek sowie Nebenräume umzusetzen. Außerdem wurde der Altbestand energetisch saniert. Der Neubau besitzt Passivhausstandard. Zwölf Fachräume für Physik, Chemie, Biologie, Arbeitslehre sowie eine Lehrküche und 14 Klassenräume mehr stehen seitdem zur Verfügung. Im Juni 2017 konnte der Neubau der GHS als Teil des „Tages der Architektur“ als Vorzeigeobjekt für Schulbauten besichtigt werden.
Seit dem Schuljahr 1980/81 bietet die Schule in den Jahrgangsstufen 5 und 6 eine Förderstufe an. Hier sollen die Schülerinnen und Schüler auf den für jedes einzelne Kind geeigneten weiterführenden Schulzweig vorbereitet werden. Die Einrichtung eines gymnasialen Angebotes ist da folgerichtig. Mit dem Schuljahr 1982/83 wandelte sich die Schule durch das Angebot eines gymnasialen Zweigs von Klasse 7 bis Klasse 10 von einer Haupt- und Realschule zur Kooperativen Gesamtschule. Die Oberstufe mussten die Schülerinnen und Schüler in Darmstadt oder Groß-Gerau absolvieren. Bereits 1990 kam daher der Wunsch nach einer gymnasialen Oberstufe für die GHS auf. Zunächst wurde das Angebot um Gymnasialklassen ab Klasse 5 ab dem Schuljahr 2002/03 ergänzt. Erst im Schuljahr 2013/14 startete die Oberstufe, mit 90 Schülern in der elften Klasse. Im Frühjahr 2016 legten mit diesem Jahrgang 51 Schüler erstmals in Griesheim das Abitur ab.